Heute gibt´s einen eher persönlichen Beitrag. Doch ich finde gerade persönliche Geschichten und Anekdoten können besonders gut verdeutlichen, welches Potenzial im Human Design steckt. Aber von vorn 🙂 Zuerst las ich von Human Design in einer Facebook Gruppe von Laura Seiler; jemand erkundigte sich nach Erfahrungen damit. Da ich in meinem Job u.a. mit Website-Entwicklung, Usability und User Experience zu tun habe, kannte ich den Begriff User Centered Design und ging davon aus, Human Design sei ein Synonym oder zumindest sinnverwandt. Meine Google-Recherche belehrte mich aber direkt eines besseren. Ich stieß auf einen Chart-Generator und steckte es direkt in die „Eso-Spiri-Kram“-Schublade. 😉 Doch es dauerte nicht lange und ich las immer wieder davon, vor allem bei Instagram. Und von Leuten, die mir nicht all zu abgedreht erschienen. Ich gab dem Thema noch eine Chance, versuchte mich etwas einzulesen und nahm dann an einem Gewinnspiel teil. Tja… Überraschung – ich gewann tatsächlich ein Human Design Reading.

Während des Readings hatte ich einige Aha-Momente und dachte bei manchen Aussagen „Wow, die Frau kennt mich nicht, woher weiß sie dann, wie ich mich oft fühle?“ Und ab da war ich dann angefixt vom Human Design. Ich las noch mehr dazu, machte eine Ausbildung, buchte Workshops und fing an die Chart meines Mannes und die meiner Freundinnen zu analysieren. Aber zurück zu mir.

Ich bin Manifestorin und hab echt Schwierigkeiten mit autoritären Personen. Ich mag´s einfach nicht, wenn mir andere sagen, was ich tun soll. Jetzt wusste ich warum. Manifestoren möchten (mehr als andere Typen) selbst bestimmen, was sie tun. Auch das Thema Nähe war nicht immer einfach für mich. Ich dachte oft, mit mir stimmt was nicht, weil ich viel Freiraum brauche. Nachts aneinandergekuschelt schlafen? Nee, bitte nicht. Ich schlafe wirklich gern allein, und freue mich schon darauf, wenn meine Mäuse groß genug sind und bereit sind, allein zu schlafen.

Viele Herausforderungen erlebte ich nach der Geburt meiner Tochter. Ich verglich mich viel mit anderen Mamas und zog dabei gedanklich immer den Kürzeren. Wieso hatte ich nicht die Energie, meine Kleine stundenlang in der Trage spazieren zu tragen? Weshalb fiel es mir so schwer auf die geliebten Rollenspiele der Kleinen einzugehen? Warum wollte ich an manchen Tagen mein altes Leben zurück? Dank Human Design konnte ich mich selbst viel besser akzeptieren. Heute bin ich (zumindest meistens) zum Beispiel völlig fein damit, dass ich ab und an einen Power Nap brauche oder dass ich ohne schlechtes Gewissen einen Abend mit Freundinnen verbringe. Auch Kommentare wie `“Meistens sieht man ja nur deinen Mann mit dem Kinderwagen“ sind mir wurscht. Mein Mann ist MG und hat einfach an den meisten Tagen mehr Energie als ich (mal davon abgesehen, dass ich den Großteil des familiären Mental Load trage, aber das ist ein anderes Thema).

Auch in den Informationen zu meinem 3/6-er Profil erkannte ich mich total wieder. 3/6-er wollen immer wieder neue Dinge ausprobieren. Ein neues Kosmetikprodukt? Eine neues Technik-Gadget? Ich hab echt schon einiges gekauft und ausprobiert. Und tatsächlich fragen mich andere oft so Sachen wie: „Ich überlege das neue Produkt xy zu kaufen und dachte, wenn jemand was dazu sagen kann, dann du“. Inzwischen denke ich mir, wenn ich mal wieder ein neues Thema total hype, nur noch: „Ach spannend, mein 3/6-er Profil ist wieder am Start.“

Und bei all dem darf ich mir immer wieder bewusst machen, dass das sehr wahrscheinlich erst der Anfang ist. Im Human Design ist immer wieder die Rede von einem 7-jährigen Dekonditionierungsprozess. Das bedeutet, dass man mind. 7 Jahre braucht, bis man sein Human Design wirklich vollumfänglich (aus-) lebt. Warum so lange? Weil (meiner Einschätzung nach) alle Menschen schon in frühester Kindheit zu gewissen Verhaltensweisen konditioniert werden und es einfach unfassbar schwer ist, all diese Muster zu erkennen, zu hinterfragen und ggf. zu durchbrechen.